#34 Compliance-Bootcamp: Von Fairplay und Fouls – Compliance in Sportverbänden
Shownotes
DICO-FORUM – BERLIN is calling: In dieser Folge des Compliance-Bootcamps von Code of C spricht Martin Reichetseder mit Katharina Dierlamm und Christian Schmitz über Compliance in Sportverbänden. Katharina und Christian sind jeweils Fachanwälte für Strafrecht, Experten für Compliance im Sport und leiten gemeinsam den DICO-Arbeitskreis „Compliance in Sportorganisationen“.
In dieser äußerst spannenden Folge diskutieren alle drei, wie sich Kultur, Strukturen und Risiken in Sportverbänden von klassischen Industrieunternehmen unterscheiden. Die Besonderheit dieser Folge liegt vor allem in den klaren Worten und den Erkenntnissen, die man aus dem Gespräch - als „klassischer“ Compliance-Officer in Unternehmen – gewinnen kann (und soll). Ein spannendes Gespräch, das Augen öffnet und den Blick auf Compliance definitiv verändert.
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Transkript anzeigen
00:00:00: Diese Folge ist PoweredBediko, dem Deutschen Institut für Compliance.
00:00:13: Unser erstes Arbeitsprodukt, das wir erschaffen haben in unserem Arbeitskreis, war ein spezieller Code of Conduct, der auf Sportorganisation zugeschnitten ist.
00:00:22: Denn neben den Dingen, die der Sport von der Wirtschaft lernen kann, muss der Sport sich aber eben auch mit seinen individuellen Bedürfnissen auseinandersetzen.
00:00:30: Deswegen haben wir ein Code of Conduct entwickelt in unserem Arbeitskreis, der eben genau die Dinge widerspiegelt, die den Sport so speziell machen.
00:00:38: Ich persönlich glaube, dass es sinnvoll ist, eine gute Mischung zu haben.
00:00:42: Das heißt nicht mehr diesen einen Präsidenten, sondern ein Präsidium, wo im Prinzip unterschiedliche Persönlichkeiten drin sind und wo man einmal diesen sportlichen Aspekt mit drin hat.
00:00:51: Und ausmaßig müssen da auch Menschen drin sein, die auch Leistungssport getrieben haben, damit man auch versteht, wo man spricht.
00:00:57: Sag mal, wenn man da gut zusammenarbeitet, glaube ich, kann man sehr, sehr viel erreichen.
00:01:08: Herzlich willkommen zu einem neuen Compliance Bootcamp von Code of Sea, dem True Compliance Podcast von Loop.
00:01:14: Hier sprechen wir über Compliance aus der Praxis für die Praxis.
00:01:17: Mein Name ist Martin Rechizeder, ich bin Compliance Officer, ich bin Mitgründer von Loop und für die nächsten Minuten ihr Gastgeber.
00:01:25: So, die Bootcamp-Folgen, die stehen ja immer für ganz viel Praxis und für ganz viel Impulse.
00:01:31: Und für diese Impulse wechseln wir heute noch einmal nach Berlin, und zwar zum Dikoforum.
00:01:36: Und wir springen heute in ein Thema, dass wir in unserer eigenen oder ich in meiner eigenen Compliance-Praxis immer so ein wenig als Analogie verwende, nämlich das Thema Compliance und Sport.
00:01:47: Wir sprechen heute über Compliance und Sportverbände.
00:01:50: Und das tue ich im besten Fall mit absoluten Expertinnen und Experten.
00:01:54: Es freut mich ganz besonders, die Katharina Dielam und den Christian Schmitz bei mir begrüßen zu dürfen.
00:02:00: Herzlich willkommen.
00:02:01: Schön, dass ihr da seid.
00:02:02: Vielen Dank.
00:02:04: Wunderbar, also ganz kurz zu euch, um auch ein bisschen offen zu legen, welche Kappenzunder da eigentlich bei mir im Podcast sind.
00:02:11: Katharina, du bist Fachanwältin für Strafrecht mit starken Schwerpunkt auf die strafrechtliche und Compliance-Beratung von Sportverbänden.
00:02:18: Du bist selbst Vizepräsidentin des Deutschen Wolleballverbandes und du leitest unter anderem den Diko Arbeitskreis Compliance in Sportorganisationen.
00:02:29: Und du, Christian, du bist auch Fachanwalt für Strafrecht.
00:02:32: Du bist Lehrbeauftragter an der Rheinischen Hochschule im Studiengang Compliance und Corporate Security.
00:02:37: Du hast ebenso einen starken Schwerpunkt auf Compliance in Sportorganisationen.
00:02:41: Und du bist Co-Leiter des Diko Arbeitskreises Compliance in Sportorganisationen.
00:02:46: So, und so viel sei verraten.
00:02:48: Ich habe nicht alles vorgelesen, was bei euch in der Witter steht.
00:02:51: Also nein, mal vielen herzlichen Dank, schön, dass ihr da seid.
00:02:55: In den Bootcamp-Folgen verzichten wir ja im Vergleich zu den Interview-Folgen, was in der Regel in einen kleinen Mutmacher gibt.
00:03:01: Verzichten wir auf den Mutmacher.
00:03:03: Wir wechseln dafür in unsere Code of C Empfehlungsrunde.
00:03:10: In der Empfehlungsrunde gibt es in der Regel immer eine kleine Empfehlung aus der Praxis von mir, also aus meiner eigenen Realität.
00:03:16: Bei den Diko-Folgen gebührt diese Ehre und diese Freude meinen Gästen.
00:03:21: Ich darf somit euch den Ball zuspielen und euch ersuchen, mir und unseren Zuhörerinnen und Zuhörern eine kleine Empfehlung für die Compliance-Praxis mitzugeben.
00:03:30: Was ist eure Empfehlung?
00:03:32: Da wir ein Start-up-Arbeitskreis sind, können wir nun selber empfehlen.
00:03:37: Das heißt, Also wir empfehlen eine Teilnahme bei unserem Arbeitskreis Compliance und Sportorganisationen, weil wir gerade mit vielen interessanten Verbänden, Wissenschaftlern, Dienstleistern allen zusammenarbeiten und hätten gerne noch mehr schlauen Input.
00:03:52: Genau.
00:03:53: Und das LICO bietet halt eine gute Plattform, im Prinzip auch das, was für Unternehmen schon entwickelt worden ist, jetzt auch auf... Sportverbände und Organisationsübertragen.
00:04:03: Deswegen glauben wir, dass wir halt auch eine gute Basis haben, um schnell auch, ich sage mal, Erfolge und Arbeitsprodukte zu entwickeln.
00:04:11: Das ist in Wahrheit ein wunderbarer Shout-Out für Eure Arbeitskreis, für Eure Arbeitsgruppe.
00:04:15: Die Infos dazu gibt es natürlich in den Show-Muts.
00:04:18: Man findet Euch über die Homepage von Dico.
00:04:25: Wunderbar.
00:04:26: So, dann steigen wir in das heutige Thema ein und das heutige Thema lautet von Fairplay und Fals, Compliance in Sportverbänden.
00:04:35: Das ist ja tatsächlich sehr weit weg von meiner eigenen Realität.
00:04:38: und darum finde ich das Thema auch so spannend, weil ich Verbinde Compliance und Sport immer mit der Analogie, die ich selbst nehme, wenn es um viel Verhalten geht oder wenn es um eben diese Fals geht, von denen man auch in den Schulungen immer spricht.
00:04:53: Ich bin selbst in keinem Sport verband.
00:04:55: Insofern habe ich keine eigene Realität oder Wahrnehmung zu dem Thema.
00:04:58: Ich kriege aber mit dass dieses Thema immer größer wird.
00:05:02: Und darum haben wir sie gedacht, machen wir heute bei dieser Podcastfolge einen kleinen Deep Dive und einen kleinen Impuls zu diesem Thema, warum es so wichtig ist und wo sind eigentlich die Unterschiede?
00:05:13: Und vielleicht ist das schon der perfekte Einstieg in das Thema auch.
00:05:16: Wo liegt denn der Unterschied bzw.
00:05:18: gibt es überhaupt einen Unterschied zwischen einem Compliance Management System und der klassischen Compliance in einem Industrieunternehmen, so wie das meine Realität ist und Compliance?
00:05:29: bei Sportverbänden.
00:05:30: Holts uns doch da bitte kurz mal ab dazu.
00:05:33: Also aus meiner Sicht ist das auf jeden Fall die Struktur einmal in einem Sportverband selbst, aber auch die Struktur des Sportansichts.
00:05:41: Ich sage mal, im Sportverband selbst haben wir es besonders die Thematik, dass wir Mitglieder haben und keine Mitarbeiter.
00:05:47: Das heißt, das fängt eigentlich schon da an, was weil uns Beflugnisse angeht.
00:05:51: Ich habe natürlich auch Mitarbeiter, aber die Mitglieder entscheiden, in der Regel, wer halt auch an Machtpositionen kommt.
00:05:59: Das ist ein ganz wesentlicher Unterschied.
00:06:01: Darüber hinaus haben wir einfach die Struktur, dass wir die Spitzenverbände haben, dann haben wir die Landesverbände und dann haben wir wiederum die Vereine.
00:06:09: Und im Prinzip, damit man Sport insgesamt komplett macht, muss man das halt als berücksichtigen.
00:06:16: Und wir haben einen großen Unterschied.
00:06:18: In der Professionalität natürlich.
00:06:20: In Unternehmen haben wir seit zwanzig Jahren eine gewachsene Compliance Kultur.
00:06:24: Wir haben hoch bezahlte Manager, die natürlich sich selber schützen, aber auch ihr Unternehmen schützen wollen, also viel für Compliance auch investieren.
00:06:32: Und wir haben auf der anderen Seite vielleicht Ehrenamtler, die gar nicht die Ressourcen haben, um Compliance schon soweit gedacht zu haben, wie das Unternehmen können.
00:06:40: Und was natürlich ein Beschleuniger in alle Richtungen ist.
00:06:43: Wir haben im Sport extrem viel Emotionalität.
00:06:46: Alle Leute, wir haben in Deutschland, einundzwanzig Millionen Mitglieder in Verbänden.
00:06:50: Also ein Viertel der Bevölkerung ist in Verbänden organisiert.
00:06:53: Also deswegen ist die Relevanz von Compliance eigentlich so evident.
00:06:56: Und wir haben hohe Emotionalität.
00:06:58: Jeder ist betroffen.
00:06:59: Man ist selber Mitglied, die eigenen Kinder, die spitzen Sportler in der Familie, die sich hoch entwickeln und den Trainern irgendwie zuarbeiten.
00:07:06: Und das ist ein großer Punkt.
00:07:08: Und deswegen ... Große Unterschiede, aber auch viele Gemeinsamkeit.
00:07:12: Das klingt super spannend.
00:07:13: Was habe ich mir da jetzt mitgenommen?
00:07:15: Das Thema Emotion.
00:07:16: Also Emotion, das ist etwas, also bei uns im Unternehmen gibt es auch Emotion, aber das Emotion so tiefgreifend ist, das ist tatsächlich glaube ich auch ein Unterschied.
00:07:24: Das Thema Ehrenamt, da würde ich ja meinen, wenn wir da über Kultur sprechen und über Compliance, Kultur sprechen und über das Ehrenamt, da muss ganz viel intrinsische Motivation auch da sein, von den Menschen etwas Positives zu gestalten in... den Verbänden in denen sie sind und bei den Mitgliedern wollte ich nur ganz kurz einhaken, weil das ist ja wohl tatsächlich ein großer Unterschied, weil Wenn ich jetzt an die Compliance Kultur denke und wenn ich an die Spitze denke, dieser Verbände, dann habe ich ja im Unterschied zu den Unternehmen den Vorteil, dass ich mir meine Spitze ja selbst auswählen kann.
00:07:56: Das heißt, ich kann ja aussuchen, wie schaut denn bei mir der Tonform und Ettob aus, also dieses Thema Vorbildwirkung und wenn setz ich den dort hin, habe ich in einem Verband die Möglichkeit als Mitglied damit zu gestalten und das habe ich in einem Unternehmen nicht.
00:08:11: Das heißt, das Thema Integrität, das Thema Tonform, Detop und Kultur, da habe ich ja anscheinend einen unmittelbaren Einfluss als Mitglied drauf.
00:08:20: Also das mag jetzt über die Verbände und über die Strukturen vielleicht nicht ganz so unmittelbar sein, aber vermutlich mehr als wäre ich jetzt in einem Unternehmen, Mitarbeiterin oder Mitarbeiter.
00:08:30: Wie institutionalisiert man denn das Thema Integrität und Kultur und Tonform und Etetop in so einem Sportverband?
00:08:38: Also wir haben im Sportverband viele Möglichkeiten, um natürlich auch in Compliance professionell zu werden.
00:08:45: Aber du hast es gerade gesagt, wir haben Leute, die sind an die Spitze eines Verbandes gekommen, vielleicht, weil sie besonders beliebt waren, weil sie selber hervorragende Sportler waren, gar keine Erfahrung in der Führung von Menschen haben, aber einen großen Namen verbinden.
00:09:00: Vielleicht gibt es Leute, die nur Sportler waren, selber gar keinen großen wirtschaftlichen Erfolg hatten und dann irgendwann mit ihrer neuen Position natürlich extrem viel Macht gewinnen.
00:09:09: All das sind ja klassische Trigger.
00:09:11: für Compliance oder eben auch das Spannungsfeld im Bereich Compliance.
00:09:16: Und das müssen wir halt berücksichtigen.
00:09:17: Deswegen ist, glaube ich, der erste Gedanke erstmal zu verstehen, bevor man überlegt, wie schaffen wir Compliance im Sportverband zu implementieren, zu überlegen, was sind denn eigentlich die Besonderheiten und die besonderen Herausforderungen für Compliance?
00:09:30: Ja, genau, ich komme mich da anschließend.
00:09:31: Ich sehe das als großes Thema, das im Prinzip die Mitgliederversammlung in der Regel Präsidenten oder auch im Vorstand wählt.
00:09:38: Das sind im Prinzip die, die die Entscheidungen treffen, die auch die Mitarbeiter einstellen.
00:09:42: Und ich sage mal, wenn wir da schon jemanden haben, der selbst nicht kompläend arbeitet, vielleicht auch gar nicht das Wissen habt, dann ist es natürlich schwierig, das zu implementieren.
00:09:51: Ja, das heißt, ich kann, es reicht nicht aus, dass ich zum Beispiel beim Spitzenverband anfange, sondern ich muss direkt weiter denken in die Landesverbände, weil die sind zum einen diejenigen wählen, zum anderen sind das aber auch diejenigen, die das natürlich auch wiederum implementieren müssen.
00:10:04: damit das System insgesamt funktioniert.
00:10:07: Weil ich sage mal, es ist zum Beispiel auch so, wenn wir jetzt einen Verstoß haben in der Bundesliga, ist das erst mal nichts.
00:10:15: Das ist gar nicht Fußball-Bundesliga, ist egal jetzt.
00:10:17: Aber wenn wir irgendwo einen Compliance-Verstoß haben in der Liga, dann ist das erst mal, wo der Spitzenverband gar nicht viel verantwortlich ist.
00:10:24: Dann ist für die Nationalmannschaft verantwortlich.
00:10:26: Aber trotzdem fällt es natürlich auf den Sport zurück.
00:10:28: Das heißt, dieses große Ganze muss man immer mit berücksichtigen.
00:10:34: So, vielen Dank.
00:10:34: Ich muss da noch ganz kurz einhaken und zwar jetzt war ich ja so positiv begeistert davon, dass sich die Mitglieder ihren Vorstand selbst wählen können und dann quasi unmittelbar Einfluss darauf haben, wer denn da oben sitzt in meiner Winterwunderland Vorstellung, dass das alles wunderbar ist und dass man sich da natürlich honorige und integre Menschen hinsetzt.
00:10:54: So, jetzt hast du von Macht gesprochen und plötzlich ist mein positiver Gedanke Wechselt eigentlich zu ganz viel Risiko, wenn da Menschen sind, die eigentlich keine Ahnung haben von Leadership.
00:11:07: Und Leadership ist für mich immer ein Compliance-Thema, weil Kultur immer ganz oben anfängt und Leadership und Compliance, das gibt sich schlichtweg die Hand.
00:11:15: Und wenn ich da oben Menschen habe, die keine Ahnung haben, wie sie Menschen führen, wenn ich da oben Menschen habe, die... Keine Ahnung, wie ich Strukturen aufbaue.
00:11:22: Die vielleicht nur dort sitzen, weil sie einen guten Namen haben, weil sie Erfolge erzielt haben.
00:11:26: Dann kann diese Position durchaus dazu führen, dass sich das eine oder andere Risiko verwirklicht.
00:11:31: Ich möchte aber bei dem Thema Macht noch ein bisschen bleiben.
00:11:34: Weil das hat mich jetzt getriggert.
00:11:36: Magst du vielleicht nur ein bisschen, was ausführen dazu, Christian?
00:11:38: Ich glaube, dass die Macht gerade im Sportverband sehr vielschichtig ist.
00:11:43: Du hast genau das gesagt.
00:11:44: Da kommen Leute nach oben, die haben vielleicht einfach plötzlich Macht über Menschen.
00:11:48: über ihre Freizeitgestaltung, über ihre Spitzen-Sportler-Karriere und sind selber gar nicht ausgebildet im Führen.
00:11:55: Das ist das Erste.
00:11:56: Das Zweite ist aber, es kommen auch Leute an Spitzen von Verbänden, die ein ganz großes eigenes Interesse haben.
00:12:03: Funktionär sind, große Firmen haben und deshalb quasi versuchen wollen, an mächtige Positionen zu kommen.
00:12:11: Es gibt ja nicht nur den ehemaligen Sportler, der irgendwann schafft, in seinem Verband an die Spitze zu kommen, sondern es gibt ja auch den lokalen Wirtschaftsboss, der natürlich schafft, plötzlich auf dem großen Machtmisthaufen obendrauf zu sitzen und dann in der Lage zu sein, ja ganz relevante Öffentlichkeitswirksame Dinge zu tun, wenn der Ganz wichtige Verband plötzlich Entscheidungen trifft dann ist ja der große Repräsentant da oben das hat ja fast was Königliches und plötzlich entscheidet man immer aber auch vielleicht mit dem Interesse seines eigenen Unternehmens mit dem Interesse seiner Unternehmensfreunde die man so hat.
00:12:47: also das heißt.
00:12:48: Macht kommt in eine Stellung, die viel vielschichtiger ist, als in normalen Wirtschaftsleben, würde ich sagen.
00:12:54: Ja, dabei muss man halt auch rücksichtigen.
00:12:56: Das ist halt auch anders als in Unternehmen, das häufig die Schütze nach wie vor das in Ehrenamt macht.
00:13:01: Das gibt vielleicht Ausnahmen, aber das ist genau das, was Christian hat angesprochen hatte.
00:13:06: Im Prinzip sind die hauptberuflich im Unternehmen.
00:13:09: oder woanders tätig, womöglicherweise auch vertragliche Beziehungen bestehen und wo man auch sagen muss, man will ja auch, dass das Menschen sind, die irgendwie im Sport verbunden sind, damit die auch da wiederum das Know-how haben.
00:13:20: Aber das ist, sag mal, ist halt ... So ein Konflikt, der besteht und der einfach anders ist als im Unternehmen.
00:13:25: Und man sagt, wenn du dieses Amt ausgibst, darf nichts anders machen.
00:13:28: Ja, das funktioniert im Sport nicht.
00:13:30: Und ich sage mal, das ist eine Herausforderung, mit der man umgehen muss.
00:13:33: Weil das Thema Nebenbeschäftigung bei uns natürlich im Unternehmen anders bearbeitet wird und auch anders geregelt ist.
00:13:39: Aber natürlich, also was ihr jetzt ausführt, ist genau das.
00:13:42: Also bei mir triggert das sofort Interessenskonflikte.
00:13:46: Insofern haben wir ja zumindest ein Risiko, dass in Spurtverbänden gleich ist wie in Unternehmen.
00:13:51: Wie geht man denn mit diesen Interessenkonflikten dann um?
00:13:53: Weil bei uns im Unternehmen ist das easy.
00:13:55: Also es gibt eine Verpflichtung das offen zu legen, dann wird bewertet.
00:13:59: Welche Auswirkungen hat das auf das Unternehmen?
00:14:01: Dann gibt es entweder eine Genehmigung das zu tun oder nicht und wenn man sich nicht daran hält, dann gibt es eine arbeitsrechtliche Konsequenz.
00:14:08: Transparenz ist natürlich... das Geburt der Stunde immer wieder aber trotzdem ist es doch so das in Sportverbänden häufig ja völlig transparent ist das ein anderes Interesse da ist weil nämlich zum Beispiel der Unternehmer gleichzeitig Präsident des Vereins des Verbandes ist und damit ist ja evident, dass dieses Interessen wir war eigentlich besteht und immer wieder bei Einzelentscheidungen.
00:14:30: und jetzt kommt genau glaube ich das stichwort.
00:14:33: Eine Einzelentscheidung ist das Problem.
00:14:35: Wenn in dem Moment transparent gesagt wird, wir vergeben jetzt den und den Sponsorenvertrag, an das und das Unternehmen, wenn das eine kollektive Entscheidung ist, mindestens mal vier Augen vielleicht das ganze Präsidium mitentscheidet, dann haben wir eine Chance, dass die Interessen sauber betrachtet werden.
00:14:49: Wenn aber der Präsident Gutsherrenartig entscheidet und sagt, wir machen das jetzt fortan mit Fleischerei so und so, die gehen jetzt bei uns auf die Brust.
00:14:59: Und in Wahrheit ist das sein Rotari-Freund.
00:15:02: Dann ist doch allen klar, dass die Interessen und vielleicht auch die Entscheidungsprozesse nicht transparent gelebt werden.
00:15:07: Ich glaube, da hat der Sport halt ganz besondere Spannungsverhältnisse.
00:15:10: Ja, ich glaube, das ist wichtig.
00:15:11: Also klar, Transparenz steht im Prinzip über allem, aber halt nicht nur Transparenz, dass es im Prinzip möglichen Konflikt gibt, sondern auch die Transparenz eines Entscheidungsprozesses.
00:15:20: Aus meiner Sicht gehört immer dazu, dass ich mir Alternativangebote einhole.
00:15:24: Und da gehört auch dazu, dass die Person, die betroffen ist, selber nicht.
00:15:27: entscheiden darf, also sprich, wenn ein Bestuss gefasst wird, dass sie in dem Moment halt nicht mitstimmen darf.
00:15:33: Natürlich ist Latem das immer noch im Raum, da ich sage, okay, das ist der Präsident und das wird schon richtig sein.
00:15:38: Aber das ist halt auch, glaube ich, genau die Herausforderung im Sport.
00:15:41: Wir können es auch nicht komplett verbieten, weil ansonsten haben wir keine Menschen mehr, die es machen.
00:15:46: Und das ist im Prinzip... die Herausforderung.
00:15:49: Aber ich denke, wenn man im Prinzip zum einen Transparenz über das den Fakt ist, dass es diesen wirklichen Interessenkonflikt gibt, zum anderen aber halt auch, wie gesagt, diesen Entscheidungsprozess offenlegt, ist das schon viel gewonnen.
00:16:02: Ihr wird den Eindruck, und wenn ich euch beiden das so zuhör, wenn ihr jetzt mir das bei uns in Österreich so ein bisschen anschauen, wenn ich in meinem Umfeld so ein bisschen schaue, ich bin selbst nicht in einem Verein oder in einem Verband, aber ich habe das Gefühl, dass genau diese Du hast völlig recht, das ist ja auch die Natur, dass da ein Wirtschaftsbausort der Vorstand oder der Präsident von einem Verband ist.
00:16:21: Und ich habe das Gefühl, dass das aber dort geduldet ist und dass dieses Spannungsfeld auch geduldet ist im Vergleich zu den Unternehmen, wo man sofort mit den Finger hin zeigt.
00:16:31: Also dort ist es ja ganz anders.
00:16:33: Gibt es eine Erklärung dafür?
00:16:34: Ist die Emotion, die Erklärung dafür, dass man dort sagt, ist er okay, weil sonst gibt es ja niemanden und Ehrenamt und... Ich
00:16:41: würde sagen... Ich würde nicht nur Geduld sagen, ich würde sagen, es ist sogar gewollt.
00:16:45: Man überlegt doch, wen will man an der Spitze seines Verbandes haben?
00:16:48: Und im Ergebnis denken doch alle, nehm ich mir doch lieber den gut vernetzten Wirtschaftsboss, damit er mir mehr Sponsoren zieht, damit er irgendwie auch selber mit unternehmerischem Denken an meinen Verband rangeht und beginnt ein eigenes Marketing aufzubauen, uns nach vorne zu entwickeln.
00:17:06: Und dann nimmt man vielleicht also... Nicht nur in Kauf, sondern will es sogar, dass jemand genau seine Netzwerke spielt und dann also immer wieder auf der Rasier klinge, genau der verschiedene Interessen agiert.
00:17:17: Und ich glaube, da muss Compliance halt wachsam sein und genau mit den Dingen, die Kathi gesagt hat, aufsetzt.
00:17:23: Was ich halt auch sehe, ist, dass insbesondere auch gewollt ist, dass es jemanden ist, der selber in dieser Sportart erfolgreich war.
00:17:32: Vielleicht ist es auch nicht ganz umrechtig, weil ich glaube auch, man braucht im Prinzip beides.
00:17:36: Also man muss den Sport verstehen, um so einen Amt ausbeumt zu können, aber man braucht auch das andere Know-how.
00:17:41: Ich persönlich glaube, dass es sinnvoll ist.
00:17:44: eine gute Mischung zu haben.
00:17:45: Das heißt nicht mehr diesen einen Präsidenten, sondern ein Präsidium, wo im Prinzip unterschiedliche Persönlichkeiten drinnen und wo man einmal diesen sportlichen Aspekt mit drin hat.
00:17:54: Und ausmaßig müssen da auch Menschen drin sein, die auch Leistungssport betrieben haben, damit man auch versteht, worüber man spricht.
00:18:00: Aber es müssen halt auch gezielt andere Kompetenzen beinhaltet sein, wie ein Jurist im besten Fall und einen aus der Wirtschaft, BWL'er, VWL'er.
00:18:08: Und ich sag mal, wenn man da gut zusammenarbeitet, glaube ich, kann man sehr, sehr viel erreichen.
00:18:13: Das heißt, es würde sich bezahlt machen, Strukturen aus dem Unternehmendom zu nehmen und überzustücken auf Sportverbände, weil das gibt es ja in den Unternehmen.
00:18:22: Da gibt es ja diese unterschiedlichen Professionen in einem Vorstand, da gibt es auch die Strukturen, da gibt es die Resurs, da gibt es die Bereiche, da gibt es die Menschen, die in den Systemen auch arbeiten.
00:18:32: Das heißt, wenn man das nehmen würde, kann man das als Blaupause auch nehmen für einen Sportverband?
00:18:38: Also die Professionalisierung, das ist ja quasi unser Ansatz, die Professionalisierung.
00:18:43: des Sportverbandes, die Professionalisierung der Compliance.
00:18:45: Und das muss auch mit einer Professionalisierung bei den einzelnen Kompetenzen einhergehen.
00:18:50: Und genauso wie im Vorstand, verschiedene Kompetenzen abgebildet sind, ist ein guter Sportverband auch nur der, der genau den Experten an der Spitze für jedes Thema hat.
00:19:00: Und auch eine Durchmischung, so wie Unternehmen das auch machen, zulässt und vielleicht Innovationen nicht immer abzublocken.
00:19:06: Wenn man irgendeinen ganz traditionellen ganz traditionelles Präsidium hat, dass sich irgendwie allen ach hier was PSG, was soll denn der neu modische Quatsch, das machen wir hier nicht, das haben wir noch nie gemacht, dann blockiert sich genau der Verband in der Entwicklung.
00:19:20: und deswegen brauchen wir genau die Dinge, die in Unternehmen schon erfolgreich sind, seit vielleicht zwei Jahrzehnten, die müssen in den Sport einzugnehmen.
00:19:27: und das ist genau unser Ansatz.
00:19:29: und deswegen... versuchen wir, die Synergieeffekte zu erzielen.
00:19:32: Also das
00:19:32: sehe ich auch zum einen der Zusammensetzungen, zum anderen aber auch, dass wir eine Art Aussichtsrat haben.
00:19:37: Das heißt, dass nicht mehr Vorstand und Präsidium vermischt sind, sondern dass wir im Prinzip ein Gremium haben, was operativ tätig ist.
00:19:43: Das kann der Vorstand sein.
00:19:45: Und ein Gremium, was natürlich Aufsicht macht, was auch nicht mehr diese operativen Entscheidungen in kleineren Sachen trifft.
00:19:52: Ich sage mal Grundsatzentscheidung natürlich und auch Strategievorgaben.
00:19:56: im Verband in Prinzip schon eine eigene Kontrolle habe.
00:19:59: Natürlich kommt dann nochmal die Kontrolle von außen dazu, aber in der Vergangenheit, oder das ist nach wie vor noch bei vielen Verbänden, ist es noch so, dass im Prinzip Vorstand und Präsidium eins sind, teilweise Personen gleich.
00:20:08: Und das ist natürlich schwierig, wenn ich mich selbst kontrolliere.
00:20:12: Und ich sage mal zum Beispiel im Deutschen Wolleballverband haben wir es tatsächlich so, dass wir Vorstände haben, die machen das auch hauptamtlich.
00:20:18: Das heißt, Von denen kann man auch erwarten, dass sie sich voll auf diese Aufgabe konzentrieren.
00:20:24: Im Präsidium sind wir ehrenamtlich, haben da aber eine unterschiedliche Zusammensetzung.
00:20:28: Aber schauen auch, dass wir vermeiden, operativ tätig zu werden.
00:20:31: Es sei denn, dass es erforderlich, weil der Vorschlag nicht funktioniert.
00:20:34: Das ist natürlich dann sozusagen eine Konstellation, die nicht wünschenswert ist.
00:20:38: Aber aus meiner Sicht ist es zum einen die Personen, die die Ämter ausfüllen müssen.
00:20:42: Und zum anderen, dass man aber auch intern schon Kontrolle regieren kann.
00:20:46: Da sind wir ja eigentlich schon total in diesem Compliance-Kreislauf, also im Wahrheit im Kreislauf des Compliance Management Systems.
00:20:52: Wir sprechen ja jetzt ganz viel über die Spitze, über die Kultur, wir sprechen ganz viel auch schon über Kontrolle, das ist das letzte Element, den Wahrheit des CMS.
00:21:03: Mir würde jetzt ganz kurz nur interessieren an Code of Conduct, quasi die werte Verfassung oder eine Verhaltensverfassung gibt es das?
00:21:11: Ist das für Sportverbände ein Thema?
00:21:14: Wir haben es nicht abgesprochen, aber es ist genau die richtige Frage.
00:21:17: Denn unser erstes Arbeitsprodukt, das wir erschaffen haben in unserem Arbeitskreis, war ein spezieller Code of Conduct, der auf Sportorganisation zugeschnitten ist.
00:21:26: Denn neben den Dingen, die der Sport von der Wirtschaft lernen kann, muss der Sport sich aber eben auch mit seinen individuellen Bedürfnissen auseinandersetzen.
00:21:35: Und deswegen haben wir ein Code of Conduct entwickelt in unserem Arbeitskreis, der eben genau die Dinge widerspiegelt, die den Sport so speziell macht.
00:21:41: Das
00:21:42: ist ganz großartig, weil damit steht und fällt ja in weiter Aufbau der Strukturen.
00:21:46: Also das ist ganz interessant.
00:21:47: Genau
00:21:48: und es ist so, also wir haben jetzt vielleicht ganz kurz zum Arbeitskreis nochmal, wir schauen halt auch, dass wir am Arbeitskreis... Ich sag mal gemischte Mitglieder haben, also sprich einmal aus den Verbänden.
00:21:57: Also unser Anwalt ist zum Beispiel der DSB-Mitglied.
00:21:59: Wir haben einen deutschen Fußballbund, einen deutschen Volleyballverband, einen deutschen Handballbund.
00:22:02: Also im Prinzip aus diesem Sportbereich, aber auch nicht nur die Verbände selbst, sondern im Prinzip auch die überbeordneten Verbände.
00:22:09: Zum anderen aber dann auch Leute aus der Wirtschaft, auch andere Anwälte, aber auch aus unterschiedlichen Schwerpunktgebieten.
00:22:15: Und so versuchen wir einfach auch möglichst viele Ideen und möglichst viel, ich sag mal auch Kritik oder auch Praxisbeispiele mit zu berücksichtigen, wenn wir im Prinzip so Leitlinien jetzt anwerfen.
00:22:28: Und hier hat jetzt, wie gesagt, der DSB auch mitgearbeitet.
00:22:31: Wir sind auch jetzt im Gespräch mit Athleten Deutschland, weil wir sagen, wir wollen halt denen auch eine Stimme geben und versuchen halt auch so vielleicht auch eine Stimme zu entwickeln, wo man mal in der Politik auch eine Stimme bekommt, wenn es um Entscheidungen geht.
00:22:45: Ja, weil das ist halt auch nach wie vor ein Themenhang.
00:22:48: Also ihr habt jetzt die Schleusen geöffnet.
00:22:49: Das muss ich ganz ehrlich sagen, eigentlich wäre ja der Plan gewesen.
00:22:53: eine Bootcamp-Folge für Impulse zu machen.
00:22:55: Aber ich bin da jetzt so in dem Thema drin, dass ich gerne die Reise durch das CMS mit euch gern fertig machen wird.
00:23:01: Und so wir haben jetzt den Code of Contact, also super.
00:23:04: Lass mich dazu noch zwei Sätze sagen, weil es einfach nur damit alle wirklich verstehen, was sind die Besonderheiten.
00:23:09: Wir haben über die ganzen Interessen schon gesprochen, das ist ja klar.
00:23:11: Also wir haben... durch diese Doppelrolle Ehrenamtler, Hauptamt, vielleicht private Unternehmen, haben wir ganz eigene Interessenzuschnitte.
00:23:20: Aber auch ein Riesenthema im Sport, und das kriegen ja alle durch die großen Skandale dann natürlich nur negativ mit, aber das gibt es ja auch in einer positiven Art und Weise, ist natürlich, wir haben einen ganz engen Umgang von Menschen miteinander, von Jugendlichen, von Kindern.
00:23:35: Darf ein Trainer auf dem Weg zum Spiel mit neunjährigen Mädchen fahren oder nicht?
00:23:42: Früher keine Diskussion, heute beginnt schon Irritation.
00:23:46: Sollte das in der Compliance geregelt sein, sollte es ein Code of Conduct geben, der sagt, wie dürfen überhaupt Trainer mit Athletinnen und Athleten zusammen agieren?
00:23:56: Was ist, wenn Beziehungen entstehen?
00:23:58: Also, wir haben, glaube ich, allein da schon alle auf dem ganz, ganz, ganz hoher Flughäbene, haben wir also schon ganz spezielle Anforderungen.
00:24:06: die man da auch schon regeln muss.
00:24:07: Genau, wir haben halt auch den Ansatz, aber dass der Code of Conduct im Prinzip was Allgemeines ist und unser Ziel ist jetzt auch für die Zukunft im Prinzip Richtlinien oder Leitlinien zu entwickeln, wo man im Prinzip bestimmte Bereiche sich rausnimmt, um das nicht aufzublänen.
00:24:20: Also wir wollen nicht jeden Fall in dem Code of Conduct regeln, sondern im Prinzip ist das wie auch ein bisschen im Unternehmen das Herzstück und wir sind jetzt dabei, das nächste Thema wird Hospitality sein.
00:24:30: Aber es gibt natürlich auch... ganz viele andere Themen, wo wir sagen, das wollen wir in Leitlinien machen, zum einen, um den Code of Contact nicht aufzubeleben, zum anderen aber auch, weil ja auch die Sportarten unterschiedliche Risiken haben.
00:24:43: Also ich sag mal eine Sportart, wie ... Turnen, ja, da habe ich dieses eins zu eins mit Hilfestellung und so weiter.
00:24:49: Das ist natürlich viel anfälliger für sexualisierte Gewalt.
00:24:52: Und auf der anderen Seite habe ich Sportarten, die dann vielleicht auch wieder anfälliger sind für Spielmanipulationen.
00:24:57: Und da versuchen wir auch irgendwo darauf rücksicht zu nehmen, dass man sagt, okay, wir wollen den Verbänden zukünftig auch bieten.
00:25:04: Das ist sozusagen unser... großer Risikobereich und damit eine konkrete Leitlinie, nachdem wir uns auch richten können.
00:25:12: Das ist ja ein Impulsfeuerwerk.
00:25:14: Vielen, vielen herzlichen Dank dafür, weil du hast ein Wort gesagt.
00:25:18: und diejenigen, die mich kennen und die diesen Podcast auch schon eine Weile hören, die wissen, dass ich da... sofort eine Gänsehaut bekommen.
00:25:24: Das ist das Wort Beziehung, weil in der Compliance kennen wir ja alle diese drei Zahlen, dass die Prävention, also kennen von Risiken und das reagieren auf Risiken.
00:25:35: Ich bin kein Freund von Zahlen, weil Zahlen finde ich immer sind eher instabil.
00:25:39: Ich denke das eher in einer Pyramide, weil in einer Pyramide, wenn ich die Teile in kleine Pyramiden und Dreiecke bleibt in der Mitte nämlich noch ein bisschen Platz.
00:25:48: Und in der Mitte bleibt Platz für die Beziehung.
00:25:50: Weil meine Grundeinstellung und mein Grundverständnis von Compliance ist, dass unsere Kernaufgabe eigentlich das Beziehungsmanagement ist.
00:25:57: Wir müssen einwirken auf Beziehungen zwischen Menschen und wir müssen den Beziehungen auch einen Rahmen geben.
00:26:03: Freiräume schaffen, aber auch anleiten, wie man sich richtig verhält.
00:26:07: Und somit hast du mit dem Wort Beziehung genau das getriggert.
00:26:11: Wir kommen im CMS jetzt auch tatsächlich zu den Risiken.
00:26:13: Und bei euch Bobben, ich habe jetzt permanent auch im Gespräch das Thema Risiko auch auf, weil natürlich ist es mit einem Code of Contact nicht getan.
00:26:21: Der schafft uns ja nur die Orientierung und gibt uns die Antwort auf die Frage, wer wir sind bzw.
00:26:26: wer wir sein wollen.
00:26:27: Das ist die Antwort, die uns ein Code of Contact gibt.
00:26:30: auf einer E-Meter-Ebene.
00:26:31: Wenn ich dann wirklich mir auch die Risiken anschaue, da stellen wir vielleicht nur ganz kurz ein in die Risiken, kann ich auch hier raus, abgeleitet mir auch dann anschauen, welche Richtlinien brauche ich denn.
00:26:40: Wer jetzt nur zu denken, wir machen jetzt für jedes Risiko eine Richtlinie, ist sicher der falsche Ansatz, darum ist diese strukturierte Vorgehensweise, wie ihr das mir jetzt gerade erklärt.
00:26:49: Ganz, ganz wunderbar, weil sehr viele Menschen, die und Kolleginnen und Kollegen, die nicht in einem Sportverband sind, aber gerade dabei sind den Compliance Management System möglicherweise in einem Unternehmen aufzubauen, die müssen sich dieselben Fragen stellen.
00:27:01: Wer ist meine Führungskraft oder wer ist mein Vorstand?
00:27:05: Wer wollen wir denn überhaupt sein als Unternehmer und welche Risiken haben wir?
00:27:08: Und vor allem auch die Frage, wer bin denn ich als Compliance Officer?
00:27:11: Die Frage bin ich noch gar nicht gestört, ob es bei einem Sportverband eigentlich ein Compliance Officer gibt.
00:27:15: Die kommt zum Schluss noch, die stelle ich noch.
00:27:17: Aber die Frage, welche Risiken gibt es denn jetzt neben dem Interessenskonflikt.
00:27:21: Ich habe jetzt das Thema sexuelle Gewalt, also auch das Thema Diskriminierung in all seinen Formen, sei es sexuelle Belästigung, sei es Ungleichbehandlung, sei es auch Mobbing, also auch das nehme ich auch aus den Medien wahr, dass das ein Thema ist, welche Risiken gibt es nur, die man in einem Sportverband am Schirm haben sollte?
00:27:40: Ich glaube, dieser Missbrauch, den du eben angesprochen hast, der ist noch deutlich vielschichtiger im Sport, denn es geht In einer ganz besonderen Art und Weise auch um Macht durch verschiedene Hierarchien.
00:27:53: Der Trainer, der den Spitzensportler, der auf dem Weg zum Olympiakader ist, über Jahre trainiert.
00:28:01: Also es geht nicht nur das, wie Katis gesagt hat, es gibt diesen sehr engen Zugriff, sondern es ist auch einfach so, dass er über das Schicksal, über Das, was vielleicht für Menschen viel bedeutender ist als die Karriereentwicklung in einem Unternehmen, sondern das, was sie ausmacht, quasi die Begeisterung für einen Sport, vielleicht ihr Leben lang, dass er am Ende mit einem extrem großen Hebel entscheiden kann, ob dieser Mensch einen glücklichen Weg geht oder nicht.
00:28:24: Kommt er in den Olympiakader, kommt er nicht da rein.
00:28:26: Das heißt, wir haben also Macht und dadurch viel mehr Risiken, die miteinander wirken, als wir üblicherweise im Unternehmen haben, wo jemand sagt, okay, wenn ich hier nicht weiterkomme, dann gehe ich halt zum nächsten vergleichbaren Industrieunternehmen und bin natürlich traurig und verliere meine Kollegen, aber... Verliere nicht vielleicht mein ganzes Identität, die ich mir aufgebaut habe.
00:28:46: Deswegen hat man da, glaube ich, deutlich mehr Themen noch irgendwie die Zwischenmännchen, also Stichwort Beziehung.
00:28:52: Und viel mehr Verantwortung.
00:28:53: Also wenn ich mir das anhöre, wenn ich mich über den Sport auch identifiziere, weil das mein Leben ist, dann habe ich ja eigentlich als Verband und dann in den unterschiedlichen Funktionen ja weit mehr Verantwortung für das Leben eines Menschen, den ich begleite auf seiner Reise, wo auch immerhin.
00:29:10: Ja, also wir gehen sogar so weit, dass wir sagen, wir gucken nicht nur, dass im Verband selbst das passiert, sondern dass es hier eigentlich selbst, dass die Trainer so ausgebildet sind, dass die auch erkennen, wenn zum Beispiel ein Kind zu Hause mishandelt wird.
00:29:21: Weil eigentlich ist, ich sag mal, der Sportverein ist das neben der Schule, was am nächsten dran ist, häufig noch näher, weil die Kinder da freiwillig hingehen, weil eine enge Beziehung besteht.
00:29:29: Und das ist halt auch ein Ansatz, dass man sagt, man geht wirklich weiter und sagt, wir wollen auch Risiken erkennen, die gar nicht bei uns veranlagt sind, aber die von außen kommen und die wir aber auch mit verarbeiten.
00:29:39: Und der Sport hat vielleicht die Macht und davon sind wir auch überzeugt, wenn wir Compliance im Sport wirklich etablieren, natürlich in die Sozialsphären einzugreifen.
00:29:50: Wir haben ja normalerweise das Problem, dass du normalerweise kommst du ja vielleicht an irgendwelche abgeschnittenen Sozialstrukturen gar nicht mehr ran.
00:30:00: Aber der Sport ist doch irgendwie ein Ort, der eigentlich alles verbindet.
00:30:03: Da spielt man unabhängig Aus welcher Ecke man kommt, spielt man gemeinsam, man kommt zusammen.
00:30:08: Und wenn der Sport natürlich wirklich Integrität vorlebt und wirklich erklärt, dass der Erfolg im Sport nicht über den fernen Wettbewerb geht, dass man mit fairen Mitteln also zu seinen Zielen kommen kann, wie man miteinander umgeht, das sind alles Werte, die vielleicht gar nicht mehr in einzelnen Mikro.
00:30:27: Kosmen irgendwie noch gelehrt werden.
00:30:29: Aber ich glaube, der Sport, wenn der Sportverband, und das gilt dann wirklich bis zum DSB hoch und bis zu allen Bundesverbänden, wenn das so gelebt wird, ist das nicht nur, glaube ich, eine rhetorische Hülse, weil sie es gut verkaufen lässt, sondern ich glaube, dass das etwas ist, was wirklich tief eingreifen kann.
00:30:43: Ja, man muss ja sehen, wir haben es halt auch viel mit jungen Menschen zu tun.
00:30:46: Also das muss man einfach sagen, das ist auch nochmal der Unterschied zu einem Unternehmen.
00:30:49: Ja, das weiß ich.
00:30:50: Die prägen wir noch ganz anders, die lassen sich auch noch mehr formen, sowohl in die Einheit als auch in die andere Richtung.
00:30:55: Und das sind ja auch die Menschen, die dann später quasi in unsere Gesellschaft sind und dann auch wiederum ins Unternehmen gehen.
00:31:00: Und ich sage mal, wenn man so ein bisschen aus dem Strafrecht denkt, auch was Strafen angeht, gilt ja mit dem Strafrecht der Erziehungsgedanke.
00:31:07: Und wenn man das so ein bisschen überträgt, haben wir natürlich im Sport noch viel, viel mehr Chancen, auch Menschen positiv zu formen.
00:31:13: und denen im Prinzip ... Wenn wir damit Tonformatop sind, im Prinzip denen das mitzugeben, dass wenn die irgendwann mal Entscheidungsträger sind, ist dann halt anders besser zu machen.
00:31:23: Da fallen wir wieder zwei Sachen ins Beziehungsmanagement.
00:31:25: Und was sie jetzt, was sofort bei mir aufschlägt, ist das.
00:31:29: Und auch die, die den Podcast wieder länger hören, die wissen das ganz genau, dass das auch ein Grundverständnis für mich ist.
00:31:34: Und das zeigt sich in allen Ausführungen so wunderbar.
00:31:37: dass Compliance schon längst eine gesellschaftspolitische Verantwortung hat.
00:31:42: Wenn ich da einwirke, und gerade ihr, wo ihr sagt, sie in den Sportverbänden, wo man in Gesellschaftsschichten kommt, wo vielleicht weniger Bildung da ist, wo unterschiedlicher Hintergrund, was auch immer, wo man als Sportverband auch einwirken kann und wenn ich das strukturiere und dem Thema auch einen Rahmen gebe durch eine Compliance oder Compliance Management System, dann zeigt sich welche Verantwortung, welche Kraft ich eigentlich durch diese Strukturen... auch schaffe, um auch wirklich einwirken zu können, auf das Leben von jungen Menschen oder von Menschen an sich.
00:32:13: Und noch eine Komponente, die dann folgt, ist der Einfluss auf die Wirtschaft.
00:32:19: Auch das wird immer verkannt.
00:32:20: Aber es ist doch so, wir haben immer wieder und wir erleben das aus unseren Beratungsmandaten.
00:32:24: Wir beraten Bundesverbände und dann kommt es zum Skandal.
00:32:29: Und dann fragen alle großen Sponsoren, die gerne auf der Brust, auf der Schulter, im Stadion waren, können wir Wir würden gerne unser Engagement entziehen.
00:32:39: Wir haben quasi die großen Konzerne, die plötzlich hinterfragen, ob dieser Skandal grund dafür ist, zukünftig nicht mehr zu sponsern.
00:32:48: Der DOSB hinterfragt natürlich, ob Fördergelder an der richtigen Stelle sind, wenn in Verbänden keine ordnungsgemäßen Strukturen vorherrschen.
00:32:58: Es hat einen richtig wirtschaftlichen, einen Impetus, der sofort wirkt und deswegen wissen die großen Verbände inzwischen auch, dass nur dann, wenn wir komplett aufgestellt sind, wir im Ergebnis auch eine Chance haben, dass wir wirtschaftlich bestehen können, denn die großen Konzerne, die sind alle schon weiter und erwarten natürlich, dass der Sport auch ein Aushängeschild Impositiven und nicht im Negativen ist.
00:33:21: Wenn du jetzt von den großen Verbänden sprichst.
00:33:24: Katharina, dann stelle dir die Frage jetzt, weil das ist auch etwas, was immer meine Realität ist in den Gesprächen mit den Kolleginnen und Kollegen in der Branche.
00:33:31: Und von den Personen, die nichts mit Compliance zu tun haben, die nämlich dann sagen, Compliance, das ist eh nur was für große Unternehmen.
00:33:40: Kleine Unternehmen brauchen kein Compliance Management System.
00:33:43: Kleiner Side Step, ich bin nicht dieser Meinung, aber wie sieht das jetzt aus in Sportverbänden?
00:33:47: Die Christianser, große Sportverbände haben es erkannt.
00:33:50: Wie sieht das bei kleinen Sportverbänden aus?
00:33:53: Ich habe eben schon ein bisschen eine hierarchische Struktur erzählt.
00:33:58: Man muss, glaube ich, da noch mal differenzieren.
00:34:00: Bei den Landesverbänden habe ich den Eindruck, kommt es langsam an.
00:34:03: Das hat zum einen was damit zu tun, dass die natürlich über die Mitgliederversammlung oder den Verbandstag auch enger an dem Spitzenverband dran sind und teilweise auch das Thema Fördergelder haben und auch von Sponsoren leben.
00:34:16: Bei dem kleinen Verein ist es noch nicht angekommen.
00:34:19: Da ist aber auch die Frage, und ich glaube, das ist wieder eine Besonderheit im Sport.
00:34:23: Die Frage ist, wie weit wollen wir da gehen?
00:34:25: Wollen wir der Mutter in der Kapazität sagen, du darfst jetzt nicht mehr den Kuchen verkaufen, musst du versteuern?
00:34:32: Ja, also das heißt, ich glaube, da müssen wir noch hin.
00:34:34: Und wir müssen jetzt mal oben starten und das Thema entwickeln.
00:34:39: Aber wir müssen dann auch für Lösungen suchen, wie diese Ehrenamtchauns erhalten bleiben und da auch kein Risiko eingehen.
00:34:45: Und deswegen gibt es zwei Dinge.
00:34:47: Zum einen, glaube ich, ist es tatsächlich das Know-how, was auch nicht besteht.
00:34:51: Also die haben ja noch weniger qualifizierte Personen, die irgendwie Komplex Management System implementieren können.
00:34:58: Zum anderen ist es aber auch so, dass die aus meiner Sicht auch anders behandelt werden müssen.
00:35:03: Ja.
00:35:04: Wenn wir jetzt schon die Risiken, das ist jetzt eigentlich die perfekte Überleitung auch zum Compliance-Programm mit den Schulungen, weil du sagst, dann muss man auch in die Kompetenzentwicklung investieren und auch Menschen fördern, dass sie auch verstehen, welche Risiken habe ich und was muss ich tun.
00:35:22: Ich habe gesagt, die Trainer werden schon geschult.
00:35:25: Wie kann man sich das vorstellen, dass das systemisch erfolgt in den Verbänden?
00:35:31: Also Schulungen ist nicht immer der Fall, aber wir haben natürlich eine Trainer Ausbildung aus sich als Chance, weil die müssen eine Ausbildung machen.
00:35:36: Und wenn wir da schon komplett implementieren in diese Ausbildung, haben wir natürlich schon mal eine Chance, da ein Bewusstsein zu schaffen.
00:35:45: Ansonsten.
00:35:46: finden vereinzelt schon Schulung statt.
00:35:48: Ich glaube, das ist eher die Seltenheit.
00:35:50: Und das Ziel muss auch aus meiner Sicht sein, dass nicht alle mit allem geschult werden, sondern auch da Schwerpunkte, dass ein Trainer eine gesonderte Schulung bekommt, die Führungsebene gesonderte Schulung und da halt auch wieder die sportspezifischen Risiken berücksichtigt werden.
00:36:03: Da gibt es paralleles sowieso zu uns in den Unternehmen, weil wir Schulen ja auch die Risk Owner.
00:36:08: Also jede Schulung ist viel, also die Risk-Oner haben eigene Schulungen, weil ich ja, wenn ich jetzt einen Einkaufsrisiko hab und ich schuld den Einkauf und ich setze da jemanden vom Front-Desk rein, dann verliere ich die ja völlig, weil die versteht überhaupt nicht, warum sie die Schulung machen muss, weil sie dieses Risiko ja möglicherweise gar nicht hat.
00:36:23: Das heißt, dass mit den zielgruppengerechten Schulungen und dem Kompetenzaufbau, der auch bei den Risk-Onern auch stattfindet, das ist glaube ich eine Parallele auch, die wir zu den Unternehmen da durchaus ziehen können.
00:36:37: zum großen Teil auch noch, dass es sozusagen an dem geeigneten Compliance Manager fehlt.
00:36:42: Also inzwischen haben die meisten ein gut Governance beauftragten.
00:36:45: Das ist aber meistens irgendeine Person, die irgendwie nichts anderes machen konnte, wollte das auch immer.
00:36:50: Häufig fehlt das noch.
00:36:51: Ich sage mal z.B.
00:36:52: der Deutsche Wollverband ist da sehr fortschrittlich.
00:36:55: Also ich bin dort Compliance-Beauftragte.
00:36:57: Aber die haben halt auch das, ich sag mal, den wirtschaftlichen Hintergrund, um halt auch einen externen Compliance-Beauftragten einzustellen.
00:37:05: Aber das Ziel sollte es natürlich sein, dass zumindest mal jeder Spitzenverband einen Compliance-Beauftragten hat, der auch das entsprechende Know-how hat, um dann die Dinge umzusetzen, Umschulungen durchzuführen und halt auch Risiken zu erkennen.
00:37:17: Ich hätte jetzt nur ein Element, das ich nur gerne mit euch besprechen würde.
00:37:20: Und das ist das Thema Whistleblowing.
00:37:23: Also Unternehmen sind ja verpflichtet, Whistleblowing-Systeme zu implementieren, dass es nicht nur seitdem es in den jeweiligen Ländern auch die Hinweisgeberinnen und Schutzgesetze gibt, sondern also viele Unternehmen auch aufgrund von Governance Codex oder weil sie böse notiert sind oder als Finanzunternehmen sind oder was auch immer, die müssen schon längst.
00:37:41: Wie schaut das mit Spurtverbänden aus?
00:37:42: Also sind die in Deutschland auch umfasst vom Hinweisgeberinnen und Schutzgesetz?
00:37:46: Müssen die tun sie
00:37:48: grundsätzlich?
00:37:50: Ist das genau so?
00:37:51: Die sind auch davon umfasst, das Problem, das wir häufig haben, ist, dass die Mindestmitarbeiterzahl nicht erreicht wird.
00:37:57: Und die Mitglieder
00:37:58: werden nicht
00:37:59: gezählt?
00:37:59: Genau, da gibt es das Streitfrage drüber.
00:38:01: Und deswegen haben wir genau diese Strukturen, die die CARTI eben berichtet hat.
00:38:06: Wir haben viele Ehrenamtler, wir haben viele Trainer, wir haben mal der fünfhundertzwanzig Euro Kraft.
00:38:12: Und dann gibt es genau die Diskussion, wer zählt jetzt zu den... Angestellten, die wir im Ergebnis berücksichtigen müssen, um im Ergebnis die Voraussetzung des Hinweisgeberschutzgesetzes als angewendet zu sehen.
00:38:23: Und dann würden natürlich auch eine interne Meldestelle eingerichtet werden.
00:38:27: Ich kann aber trotzdem aus meiner Praxis sagen, dass ungeachtet dieser Frage und gelegentlich berate ich und sage in der Tat, man könnte es vertreten, dass ihr noch nicht darunter fällt.
00:38:37: Aber es gibt trotzdem inzwischen einen Ein Bedürfnis und das man auch erkannt hat, man will eine Meldestelle haben.
00:38:42: Man möchte auch gerade durch die Prävention sexualisierter Gewalt, man möchte inzwischen Strukturen schaffen und man möchte auch eine Vertrauensperson haben, die Meldung entgegennehmen kann.
00:38:53: Ich glaube, dass da schon, also auch die gesellschaftliche Entwicklung, die in den letzten Jahren vollzogen wurde, auch in den Verbänden natürlich durch die Menschen einfach angekommen ist.
00:39:00: Und deswegen kommt Compliance auch da, ehrlich gesagt, durch die Mitglieder rein und vielleicht nicht durch die Führungskräfte.
00:39:07: Genau.
00:39:08: In Deutschland haben wir auch die zentrale Hinweisgeberstelle vom DSB.
00:39:12: Da ist aber wiederum so ein bisschen die Problematik, dass das nur für die Spitzenverbände, sozusagen die Anlaufstelle ist.
00:39:17: Und da ist häufig die Thematik, dass es... gar nicht immer den Spitzenverbänden passiert, sondern dass das dann auch die Vereine sind.
00:39:23: Und die Vereine rufen dann an oder auch von mir aus die Landesverbände und sagen so, ich habe hier ein Problem.
00:39:27: Und da muss man sagen, wir sind nicht zuständig.
00:39:30: Und das ist natürlich auch nicht so richtig zielführend, wenn ich im Prinzip eine Hinweisgeberstelle habe, aber dann sagen muss ich, ich bin nicht zuständig.
00:39:39: Und dann ist das Problem letztlich wieder im jeweiligen Verband, wenn wir uns gucken, wie man damit umgeht.
00:39:43: Das heißt, ich glaube, das müsste schon ziellangfristig auch sein, dass man von oben Jedenfalls es anbietet, eine Hinweisgeberstelle, die halt so strukturiert ist, dass im Prinzip auch der Verein sich dort melden kann.
00:39:55: Ja, weil ich glaube, es ist utopisch, dass jeder Verein eine eigene Hinweisgeberstelle einrichten kann.
00:40:05: Ja.
00:40:05: Deswegen braucht man Unterstützung von außen.
00:40:07: Absolut.
00:40:08: Aber zumindest also, dass... Ich verstehe das jetzt als Shortout für die Implementierung eines Hinweisgebosystems definitiv, weil für mich ist das immer auch eine Einladung an die Menschen, aktiv am Thema Compliance, auch zu partizipieren.
00:40:21: Weil das ist ja wohl unser Uregenste, unser Antrieb auch viel Verhalten zu melden.
00:40:25: Und wenn ich keine Möglichkeit habe, das zu tun, dann schlucke ich es entweder runter.
00:40:29: Wenn ich es dann schon melde und es sagt mir jemand, ich bin nicht zuständig, dann habe ich den Kanal auch wieder zugemacht und dann sage... Dann wird die Person doch nichts mehr melden.
00:40:37: Also ein kleiner Shoutout für Hinweisgebersysteme an der Stelle.
00:40:41: Noch eine kleine Ergänzung dazu.
00:40:42: Es ist wichtig, den Verein das auch zu vermitteln, denn viele denken, dass sie durch eine Meldestelle, die im Dachverband oder so liegt, natürlich auch die Möglichkeit, den Skandal zu handeln aus der Hand geben.
00:40:54: Also diese klassischen Dinge, die wir vor zehn Jahren ... im Hinweisgeberschutz diskutiert haben, die muss man jetzt mit Sportverbänden diskutieren, denn alle denken, okay, in dem Moment, wo die Meldung ans zentrale System des DOSB gibt, oh Gott, nicht, dass die Nachher dann bei uns wirklich aufklären, vielleicht würden wir das gerne anders haben.
00:41:12: Und deswegen muss man über alte Vorstellungen hinwegkommen und muss dann auch erklären, was die großen Vorteile eines solchen Systems sind.
00:41:20: Das meiner Sicht sind auch... die externen Hinweisgeberstellen für Sportverbände geeigneter, also weil wir gerade dann wieder bei Beziehung sprechen, im Sportverband ist es halt so, jeder kennt jeden und ich halte es problematisch, wenn die Hinweisgebersteile im Sportverband ist, weil dann zweifelt immer irgendwer, wen kennt und dann, ich sag mal, der Flurfung vielleicht doch noch mal intensiver ist als jetzt im Unternehmen.
00:41:42: Also quasi auch Anbrutzstelle in Wahrheit.
00:41:45: Und die Angst vor Repressalien gerade in diesen komplizierten Sportbeziehungen ist ja noch größer.
00:41:50: Wenn man denkt, da hat jemand irgendwie die Art des Co-Trainers in irgendeiner Form angeprangert, weil er Macht missbraucht, dann weiß er doch genau.
00:41:59: In dem Moment, wenn das irgendwie an den Trainer kommt, spiele ich doch nie wieder.
00:42:02: Und deswegen ist natürlich genau dieses ganze Spannungsverhältnis in den Beziehungen nochmal eine besondere Herausforderung.
00:42:07: Das
00:42:08: ist ja, also ganz ehrlich, das ist ja so, das ist ja so spannend.
00:42:11: Also das ist ja, also da habt ihr ja noch viel Arbeit für euch und viel interessante Arbeit für euch.
00:42:17: Also ich bin sehr froh, dass wir jetzt diese kleine Reise durch das CMS doch noch fertig gemacht haben und nicht nur bei einem kleinen Impuls geblieben sind, sondern wir haben jetzt, wir haben jetzt durchaus schon fast fünfundvierzig bis fünfzig Minuten gesprochen.
00:42:29: Vielen herzlichen Dank.
00:42:31: Es gibt am Ende Von Code of C gibt es immer ein wiederkehrendes Element noch zum Schluss und das ist unser Code of C C-Wort, also unser C-Wort Compliance in einem Wort.
00:42:45: Ich darf euch beide ersuchen, mir ein Wort zu nennen, wo ihr sagt, das steht für mich für Compliance.
00:42:52: Ich glaube, wir haben das Glück, dass wir zwei sind.
00:42:57: Deswegen würde ich mal mit meinem Wort starten.
00:43:00: Fair.
00:43:02: Wunderbar.
00:43:04: Man kann jetzt sagen, das klingt jetzt vielleicht ein bisschen abgesprochen, war es nicht.
00:43:07: Vielen herzlichen Dank.
00:43:08: Das war eine wunderbare Reise durch Kompliance in Sportverbänden.
00:43:13: Ich nehme Fair Play, weil Fair Play ist genau das, was wir in den Unternehmen immer in den Schulungen... auch nehmen, wo wir sagen, das ist eigentlich das, was wir uns in den Unternehmen auch erwarten, weil Fall ist etwas, da müssen wir etwas tun.
00:43:26: Fair Play ist immer das Ziel.
00:43:28: Also das ist ein wunderbarer Abschluss dieser Reise.
00:43:30: Vielen herzlichen Dank, dass ich euch beide im Rahmen des Diko-Forums Zeit genommen habe.
00:43:34: Es führt dieses kleine Gespräch für dieses nicht ganz so kurz, aber zumindest das kleine, feine Gespräch zum Thema Compliance in Sport verbinden.
00:43:42: Es war mir eine große Ehre und ein Volksfest.
00:43:45: Dankeschön.
00:43:46: Vielen Dank für deine Zeit.
00:43:47: Vielen
00:43:47: Dank.
00:43:48: So, ich darf mich auch bei den Zuhörerinnen und Zuhörern bedanken.
00:43:52: Wenn Ihnen die Folge gefallen hat, wenn Ihnen ein Code of C generell gefällt, dann freue ich mich über eine positive Bewertung auf der von Ihnen genutzten Podcast-Plattform.
00:44:00: Aktivieren Sie die Glocke auf Spotify.
00:44:02: Folgen Sie den Podcast und mir gerne auf LinkedIn und Instagram.
00:44:06: Übrigens auch bitte gern meinen Gästen.
00:44:09: Wenn Sie darüber hinaus Fragen zur Software von loop haben, dann einfach unter www.loop.atkontakt mit uns aufnehmen.
00:44:15: Unser Versprechen ist immer aus der Praxis für die Praxis.
00:44:17: Die Infos gibt es natürlich auch hier wieder in den Show-Notes.
00:44:20: Folgen Sie auch dem DICO, besuchen Sie die Website www.dico-ev.de.
00:44:26: Werden Sie Mitglied und engagieren Sie sich aktiv mit Gleichgesinnten.
00:44:30: In diesem Sinne darf ich nur sagen, bis zur nächsten Folge.
00:44:34: Bleiben Sie komplett und bleiben Sie vor allem ein guter Mensch.
00:44:38: Ihr macht den Reich
00:44:55: jetzt wieder.
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